Nicht zuletzt durch meine eigene Erfahrung als Betroffene von sexualisierter Gewalt, aber auch durch meine langjährige pädagogische und psychologische Tätigkeit mit sozial benachteiligten Jugendlichen und belasteten Erwachsenen, habe ich umfangreiche Einblicke und Erfahrungen im Bereich der Beratung, des Coachings und der Aufarbeitung dieser Thematik gesammelt. Ich setze mich seit Jahren vehement dafür ein, dass die Stimmen der Betroffenen Gehör finden und sie professionelle Unterstützung erhalten. 

Aufgrund meiner langjährigen beruflichen aber auch persönlichen Erfahrungen zum Thema sexualisierte Gewalt, die ich u.a. durch meine pädagogische und kreative Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gesammelt habe, ist mir  dieses Thema, mit allem, was dazu gehört, sehr vertraut und bewegt mich. Die Bandbreite an möglichen Taten und Tatkontexten schockiert mich immer wieder und es macht mich wütend, wie wenig Aufmerksamkeit (trotz vermehrter Medienpräsenz) diesem Thema zuteil wird. 

Seit vielen Jahren begegnet mir das Thema sexualisierte Gewalt in verschiedenen Facetten, u.a. auch in internationalen Projekten, die ich als Trainerin und Coach begleite. Sexualisierte Gewalt ist ein weltweites Problem und gleichermaßen immer noch sehr oft ein Tabuthema. Deshalb müssen wir alle uns massiv dafür einsetzen, dieses wichtige Thema noch mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen, Tabus aufzubrechen und für mehr Transparenz und Sprachfähigkeit zu sorgen.

Das Thema sexualisierte Gewalt ist heute präsenter denn je – und das (leider) aus gutem Grund! Wenn auch immer noch viel zu wenig, so wird dieses wichtige Thema zumindest nicht mehr komplett totgeschwiegen, sondern offener und mutiger diskutiert. Mein jüngster Kontakt mit diesem Thema erfolgte, als ich in einer TV-Serie die Rolle eines vermeintlichen Täters gespielt habe, was mich noch einmal mehr hat darüber nachdenken lassen, was sexualisierte Gewalt ist und, was sie für Betroffene bedeutet.